
Bayerischer Digitalgipfel 2025 im Kaisersaal der Residenz München
24. November 2025
Rock 44 feiert 16 Jahre Jubiläum in der Nachtgalerie mit gleich beliebten 5 DJ’s
1. Dezember 2025„Lass uns spielen“ von Iman Issa eröffnet im Lenbachhaus München
„Lass uns spielen“ Iman Issa - HS38 Papyri des Sängers Anhai
Iman Issa beschäftigt sich in der Ausstellung „Lass uns spielen“ sehr philosophisch mit der Ernsthaftigkeit des Spiels. In der Ausstellung wird durch die gezeigten Kunstwerke deutlich, dass die Künstlerin Iman Issa aus Ägypten zuerst Philosophie und Politik studiert hat. Denn sie nutzt durchaus philosophische Fragen als Werkzeug.
Issa fragt sich zum Beispiel: Was ist ein Kunst-Werk? Wie ist ein Kunstwerk in die Ausstellung gekommen? Was hat ein Kunst-Werk mit unserem Leben heute zu tun? Wie ist die Geschichte davon? Wem hat es alles schon gehört? Verändert ein Kunst-Werk eine Meinung von einem Menschen? Zum Beispiel ein Denkmal, das an einen Menschen erinnert?

Die Objekte im Raum sind teilweise sehr fragil und berufen sich auf Grundformen. So lassen sich die meisten Skulpturen auf geometrische Formen wie Quadrat, Dreieck, Kreis, oval sowie Würfel oder Pyramide zurückführen.
Das Motto der Ausstellung „Lass uns spielen“ nimmt Iman Issa durchaus ernst. Oftmals finden wir eine Kombination von Objekt oder Skulptur und einem Text, jeweils in Deutsch und Englisch. Anfangs sollen wir irritiert werden. Denn der Text gehört zuerst einmal gar nicht zum daneben hängenden oder stehenden Objekt. Es sind also keine Angaben zum Objekt zu finden. Sondern ein Text steht für sich selber und wird in Spannung gesetzt zu der Skulptur oder dem Kunstwerk. Er hat eine völlig andere und eigene Bedeutung. Spannend für den Betrachter wird es, wenn man die neue Bedeutung daraus versucht zu erkennen.
Dr. Matthias Mühling, Direktor des Lenbachhauses, meint: Wir dürfen den Bildern und Objekten, die in den Museen zu finden sind, nicht unbedingt vertrauen. Oft haben Sie eine semiotische oder andere Bedeutung, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Die Kombination von Objekten mit nicht dazugehörigen Texten ist ein passendes Beispiel dafür. Hier werden Form und Inhalte gegenüber oder in Gegensatz gestellt. Sie stehen in der Spannung der Interpretation des Betrachters. Eben, weil sie nicht zuerst einmal zusammen gehören.

Was bedeutet das für die Besucher? Finde ich zuerst einmal keinen Bezug zwischen Kunstwerk und einem künstlerischen Text, ist das dann eine Zumutung, wie die Kuratorin Stephanie Weber meint? Immerhin steckt in dem Wort Zumutung auch das Wort Mut.
Wer sich für die Ausstellung etwas Zeit nimmt und den Mut aufbringt, die Zumutung zu überwinden, kann sich spielerisch neue Bedeutungsebenen erschließen. Die Ausstellung von Iman Issa „Lass uns spielen“ ist noch bis zum 12. April 2026 im Lenbachhaus in München zu sehen.
Fotos: Joachim Skambraks
Text: Joachim Skambraks

