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Der Graf von Monte Christo in der Eremitage – Sommerspiele der Studiobühne Bayreuth 

Fotograf: Thomas Eberlein, Studiobühne Bayreuth

Der Graf von Monte Christo in der Eremitage – Sommerspiele der Studiobühne Bayreuth 

Alexandre Dumas wurde vor allem berühmt durch seine Romane „Die drei Musketiere“ und „Der Graf von Monte Christo“, die vielfach verfilmt wurden. Der Regisseur Achim Bieler hat den Fortsetzungsroman „Der Graf von Monte Christo“ jetzt speziell für die romantische Kulisse des Römischen Theaters der Eremitage in Bayreuth als Schauspiel geschrieben. 

Der junge Edmond Dantès hat eine vielversprechende Zukunft, als er nach einer schwierigen Schiffsreise zurückkehrt und Kapitän werden soll. Zusammen mit seiner Verlobten Mercédès (liebreizend und später als Mensch gereift gespielt von Alix Labuhn) scheint das Glück perfekt zu sein. 

Doch Fernand Mondego (gerissen und über Leichen gehend überzeugt Bastian Weith), der sich in Mercédès verliebt hat, und der gierige Danglars (Oliver Hepp zeigt Niedertracht und Neid), der im Wettstreit um den Kapitänsposten das Nachsehen hatte, ersinnen einen Verleumdungsbrief. So wird Edmond als Bonapartist gebrandmarkt. Der Staatsanwalt Gérard von Villefort (Frank Ammon als korrupter und auch innerlich zerrissener Anwalt) sieht seine Karrierechance darin, den Unschuldigen für immer wegzusperren. 

Fotograf: Thomas Eberlein, Studiobühne Bayreuth 

So steuert der Abend dem ersten Höhepunkt der Inszenierung von Achim Bieler zu: Edmonds Mitgefangener Abbé Faria lässt den späteren Grafen von Monte Christo neue Hoffnung schöpfen. So verhindert er einen Selbstmordversuch, vertraut ihm wertvolle Bildung und die Karte zu einem verborgenen Schatz auf der Insel Monte Christo an. Eduard Zhukov glänzt hier in der Titelrolle und zeigt emotional eindrücklich den Wechsel zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Seine agilen Bewegungen und seine Körperbeherrschung lassen das Publikum tief in das Leiden und die Dramatik von 14 Jahren Kerker eintauchen. Hans-Jürgen Honikel als Abbé Faria ist für diese Szene ein gleichwertiger Sparringspartner und so wird diese Szene besonders intensiv. 

Wie Phönix aus der Asche taucht dann der geheimnisvolle Graf von Monte Christo in der Pariser Gesellschaft auf und hat einen perfiden Racheplan geschmiedet. Letztendlich werden die Intrigen vorbereitet, um gleich drei Verbrechen aufzudecken und die Schuldigen nach langer Zeit endlich zu bestrafen. 

Der Wechsel zwischen Schiff, Kerker, Bank oder Landhaus gelingt durch das kreativ-pragmatisch gestaltete Bühnenbild. Einzelne Passagen und die Wechsel zwischen den Bildern werden durch die starke Musik von Maximilian Naumann unterstützt, die an die Dramatik von Filmproduktionen erinnert. 

Fotograf: Thomas Eberlein, Studiobühne Bayreuth 

Ein besonderes Kompliment gehört für diese Inszenierung den Kostümen von Heike Betz und der Schneiderei von Andrea Partenfelder und Birgit Bergmann. Die opulenten Kleider stellen mit ihrer stimmigen Qualität so manche große Bühne in den Schatten und passen perfekt in die einzigartige Kulisse. 

Zwar hat ein Theaterstück einige tragende Rollen, doch eine so aufwändige Inszenierung würde nicht funktionieren, ohne das spielfreudige Engagement des gesamten Ensembles für einen großartigen Theaterabend. Sie seien hier namentlich erwähnt: Tina Leistner, Valentin Lotze, Nora Oeser, Robert Reihl, Katharina Schnabel, Stefan Schneller, Michaela Schoberth, Tim Schwering, Tim Sokollek. 

Weitere Termine für einen lohnenswerten Besuch unter: https://www.studiobuehne-bayreuth.de/theater/de/spielplan/kalender/  

Text: Joachim Skambraks, Stimme der Hauptstadt Berlin, Redaktion München 

Fotos: Studiobühne Bayreuth, Thomas Eberlein 

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