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Haus der Kunst: Kulturminister Markus Blume eröffnet Retrospektive von Rebecca Horn

Kulturminister Markus Blume bei der Besichtigung der Atsstelung

Markus Blume in der Ausstellung von Rebecca Horn

Die große Retrospektive „Rebecca Horn“ zeigt eine Übersicht des Lebenswerks der international renommierten Künstlerin aus sechs Jahrzehnten. Die Künstlerin versteht sich allem voran als Choreografin – und ist zudem Erfinderin, Regisseurin, Autorin, Komponistin und Poetin.

Die Ausstellung von Rebecca Horn (geb. 1944 in Deutschland) erstreckt sich von den ersten Papierarbeiten in den 1960er Jahren über die frühen Performances und Filme der 1970er Jahre, die herausragenden mechanischen Skulpturen der 1980er Jahre und die raumgreifenden Installationen der 1990er Jahre bis heute.

Horn beschreibt ihre Praxis als präzise kalkulierte Beziehungen von Raum, Licht, Körperlichkeit, Ton und Rhythmus, die ein Ensemble bilden.

Den Abschluss der Ausstellung bildet Horns Spätwerk, in dem sie ihre künstlerische Grammatik in eine abstrahierte Choreografie voller Poesie und Anmut überführt. Sie zelebriert den Horror der Maschinen als Weiterführung des Körpers, schafft Existenzen des nicht Darstellbaren und verleiht so der Abgründigkeit ein Gesicht.

Installation „Hauchkörper“ von 2017 stellt einen Höhepunkt in Horns Spätwerk dar. Es ist ein energetisches System von zwölf sich nach oben verjüngenden Messingstäben, die in einem dunklen Stahlsockel befestigt sind. Durch die Maschine angetriebenen Stäbe setzt Horn Energien frei, wobei Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen.

Im „Turm der Namenlosen“ (1994) ragt eine Vielzahl von ineinander verkeilten Holzleitern scheinbar ins Nirgendwo. Daran montierte Geigen und elektrisch montierte Bögen erzeugen in Intervallen polyphone Töne. So werden menschliche Gefühle wie Trauer oder Ohnmacht zum Ausdruck gebracht.

Inferno 1993
Die Installation türmt neun steil ineinander verkeilte Metallbetten auf. Diese stammen aus einer psychiatrischen Klinik. In der Konstruktion leuchten mit elektrisch geladenen Drähten versehene Glasröhren immer wieder wie ein Blitzgewitter auf. Das und die dazu erzeugten Geräusche lassen den Vergleich der Künstlerin erkennen, die Reise durch die drei Reiche des Jenseits Hölle, Fegefeuer und Paradies nach Dante Alighieri darzustellen.

Zen des Ara von 2011 ist eine zwar kleine, aber doch spektakuläre Inszenierung von Federn, Aluminium und einem Motor, der diese Installation an einem Pfauen erinnern lässt.

Text und Foto: Joachim Skambraks, Die Stimme Bayerns – Chefredaktion

#HausderKunst #München #RebeccaHorn #MarkusBlume

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