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9. September 2024Erst gegen Mittag wurde das Geheimnis gelüftet: Das Haus der Kunst in München präsentiert die bislang größte Präsentation der Arbeiten des künstlerischen Kollektivs Pussy Riot und damit die erste Museumsausstellung in Deutschland, die Pussy Riot gewidmet ist.
Durch die Darstellung der zunehmend feindlichen Beziehung zwischen dem feministischen Kunstkollektiv und den Staatsbehörden bietet die Ausstellung wesentliche Einblicke in die Entwicklung von Putins Russland im letzten Jahrzehnt. Sie gipfelte in der militärischen Invasion der Ukraine. Im Laufe der Jahre haben Pussy Riot durch ihre künstlerische Praxis die repressiven Werkzeuge eines autoritären Staates in ihre gemeinsame Kraft für Kreativität umgewandelt So sind sie furchtlos Risiken eingegangen.
Die Ausstellung findet ihren Platz in den ohnehin schon bedrückenden Räumen der LSK-Galerie, die sich im Luftschutzkeller des Haus der Kunst befindet. Es ist ein Ort, an dem die herausfordernde Vergangenheit des 1937 eröffneten Gebäudes besonders spürbar ist.
An den Wänden handgeschriebene Texte, Grafische Arbeit mit Klebebändern, unzählige Videos und Fotos von Aktionen sind gemischt mit viel Musik und Originaltönen. So entsteht eine beeindruckende und gleichzeitig bedrückende Stimmung, der die Besucher ständig ausgesetzt werden. Die entstehende Beklemmung spiegelt sicher nur einen Teil der Gefahren und Repressalien wider, der sich die Aktivistinnen von Pussy Riot aussetzen.
Mehrere Monate bis zu 2 Jahren breiten die Aktivistinnen ihre Aktionen akribisch vor. Die dauern dann in der Umsetzung oft nur ein bis zwei Minuten, sind aber gleichzeitig stark in ihrer darstellerischen Wirkung. Die Ausstellung ist in der heutigen Zeit besonders wichtig und vom 6. September 2024 bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.
Text: Joachim Skambraks, Die Stimme Bayerns – Chefredaktion
Fotos: Joachim Skambraks